„Zuschauen, Wahrnehmen, Mitspielen“, 27. Juli 2006

Theater und sein Publikum in neuen deutschen und polnischen Stücken

Gegenstand des Vortrags ist eine vergleichende Analyse thematischer Bereiche und theatraler Formen von ausgewählten Theatertexten, wie sie im letzten Jahrzehnt auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenze entstanden sind. Sowohl in Deutschland, als auch in Polen hatte zunächst eine intensive Rezeption britischer Autoren stattgefunden, die auf eine starke Reaktion von Theaterkritikern und -zuschauern stieß. Tabubrechende Stücke der Brutalisten haben Theatermacher und Dramatiker wieder darauf aufmerksam gemacht, dass das Theater nicht nur aktuelle Probleme ansprechen, sondern auch Rezeptionsgewohnheiten und Rezeptionserwartungen seines Publikums sorgfältiger beachten sollte. Es zeigte sich dabei, dass eine einfache Wiederkehr zu traditionellen Repräsentationsmethoden nicht möglich war. Und das vor allem deswegen, weil sich das Theaterpublikum als solches gründlich verändert hat.

Neue Themen und neue szenische Formen des polnischen und deutschen Theaters der letzten Dekade werden somit detailliert anhand von zwei ausgewählten polnischen Stücken – von Michał Walczak Die Reise ins Innere des Zimmers (2002) und Bergwerk (2004) – sowie zwei deutschen Texten: Schloss (2000) von Tim Staffel und Sterne über Mansfeld (2002) von Fritz Kater besprochen.

Prof. Dr. Małgorzata Sugiera, (geboren 1958) ist Inhaberin des Lehrstuhls für Dramatische Literatur an der Jagiellonen-Universität, Krakau. Ihr Forschungsgebiet umfasst das moderne europäische Drama in vergleichender Perspektive sowie Gender-Theorie.

Ihre Promotion (1988) und Habilitation (1996) legte sie an der Jagiellonen-Universität in Krakau ab. Seit 1997 lehrt sie am dortigen Institut für Polonistik (Fachbereich: Theaterwissenschaft). Zu Mainz hat Frau Prof. Sugiera eine besondere Bindung, war sie doch neben ihren zahlreichen Auslandsaufenthalten in Schweden, Frankreich, Italien und Schottland von 1995 bis 1997 als Stipendiatin der Alexander-von-Humboldt Stiftung an der Johannes Gutenberg-Universität tätig und lehrte 2004 erneut im Rahmen des Schwerpunkts Polens an der Universität Mainz.

Dr. Mateusz Borowski, (geboren 1978) ist einer der ersten Absolventen des internationalen Doktorandenprogramms „Performance and Media Studies“ (Promotion 2005) und lehrt seit 2005 am Institut für Polonistik (Fachbereich: Theaterwissenschaft) an der Jagiellonen-Universität, Krakau. Sein Forschungsgebiet umfasst das europäische Drama und Theater des 20. Jahrhunderts im komparatistischen Vergleich.

In Zusammenarbeit mit IPP „Performance and Media Studies“

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