Stolpersteine für Bernhard und Gizela Hofstädter

Dienstag, 13. Oktober 2009, 11:10 Uhr,
Herrngartenstraße 10, Wiesbaden.
In Anwesenheit des Künstlers Gunter Demnig.

Die Steine erinnern an Bernhard und Gizela Hofstädter. Osias Bernhard Hofstädter und seine Frau Gizela Hofstädter geb. Schnur ließen sich nach ihrer Heirat 1935 in der Herrngartenstraße 10 nieder und wohnten dort bis 1938. Osias arbeitete im Geschäft seines Vaters in der Bleichstraße 5, das mit Arbeiterbekleidung und Bettwäsche handelte. Später machte er sich mit einem Versandgeschäft für Silberbestecke und Haushaltswaren selbstständig.

Osias und Gizela stammten aus Familien, die Anfang des letzten Jahrhunderts aus Polen zugewandert waren. Deshalb gehörten sie wie auch Osias’ Eltern zu den 94 polnischen Wiesbadenern, die 1938 an die polnische Grenze abgeschoben wurden. Nach längerem Umherirren im Niemandsland gelang es Osias und seiner damals schwangeren Frau illegal nach Warschau zu entkommen. Dort lebten sie, von den polnischen Verwandten unterstützt, bis sie im März 1939 in die Niederlande flohen. Im April 1939 wurde ihr Sohn Elieser geboren. 1943 gaben die Eltern das vierjährige Kind in die Obhut einer holländischen Hilfsorganisation, die es bei einer Familie versteckte. Im September 1944 sind Osias und Gizela Hofstädter aus dem Lager Westerbork nach Auschwitz deportiert und dort wohl kurz nach der Ankunft im Gas ermordet worden. Ihr Sohn überlebte und wurde 1946 von einem Onkel nach Israel geholt.

In Zusammenarbeit mit dem Aktiven Museum Spiegelgasse in Wiesbaden

Zurück zur Übersicht der Veranstaltungen