Wochenendtreffen der Mitglieder und Freunde der DPG zur Feier des zehnjährigen Bestehens der DPG in Bad Münster am Stein 8. bis 9. Juni 2002

Was passiert, wenn eine Horde Großstädterinnen und Großstädter in ein ländliches Idyll einfällt?
Ein Bericht von Markus Krzoska

Es ist aus mit der Ruhe, die Ureinwohner wittern gute Geschäfte und das regionale Durchschnittsalter wird erheblich gesenkt. So ähnlich muss es auch gewesen sein, als 20-25 Mitglieder und Freunde der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Mainz-Wiesbaden am 8./9. Juni 2002 das zehnjährige Jubiläum der Gesellschaft in Bad Münster am Stein-Ebernburg an der Nahe feierten.

Die Stimmung war ausgelassen und man hatte beschlossen, sich zu amüsieren. Genauso kam es auch, wenngleich die gastgebende Herberge mit dem morbiden Charme der 70er Jahre die Gelegenheit nutzte, ihre offensichtlichen finanziellen Defizite etwas zu reduzieren und der „blaue Klaus“, so etwas wie ein Seniorentransrapid für die Straße, von seinen Preisen her auch durch Rothenburg ob der Tauber hätte fahren können.

Aber wir haben uns die Laune nicht verderben lassen, sondern in Erinnerungen an die letzten zehn Jahre anhand von Dias geschwelgt, einige kleine Vorträge über Masuren, Breslau und südpolnische Holzkirchen sowie Danzig-Gedichte gehört und sind „gesellig beisammen gewesen“. Letztere Formulierung, die zwar an die Niederungen deutschen Frohsinns Heinz Schenk’scher Prägung erinnert, erwies sich freilich als nicht weiter schädlich, wurde doch ein wirklicher schöner Abend daraus.

Jurek Sienkiewicz rührte unsere Herzen mit russischen, polnischen und deutschen Chansons, und als ein paar Stunden ins Land gegangen waren, verhielt es sich wie einst auf der Wartburg, nur dass es diesmal ein deutsch-polnischer Sängerwettstreit mit nationalem Liedgut wurde. Nun ja, ohne Liederbuch und eine echte Musiklehrerin hätten wir leicht verklemmten Deutschen nicht die Spur einer Chance gehabt. Ein genaues Ende ist nicht überliefert, vielleicht sollte man die anderen Hotelgäste fragen, ob und wann sie eingeschlafen sind…

Ja und dann wurde noch gewandert und geredet und geredet. Am Ende waren sich alle einig, dass es sich gelohnt hatte und dass man eigentlich noch öfter zehn Jahre alt werden sollte. Selbst unser jüngstes Mitglied war kurzzeitig bereit, den Kindergarten gegen den „Polenverein“ zu tauschen, da rede noch einer von Nachwuchssorgen der Deutsch-Polnischen Gesellschaften…

Fotos von der Veranstaltung

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